Blitzer
Geschwindigkeitsüberwachung
Im Jahre 1956 stellte die Firma Telefunken das erste Verkehrsradargerät zur Geschwindigkeitsüberwachung auf der Internationalen Polizeiausstellung in Essen vor.
Erste erfolgreiche Feldversuche folgten in Nordrhein-Westfalen und 1958 begann die Serienfertigung bei Telefunken.
Seither haben stationäre Blitzerboxen und auch mobile Blitzer eine große Verbreitung gefunden; mancher wird sich wünschen, dass diese Geschwindigkeitsmessgeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung
nie erfunden worden wären.
In Deutschland ist Geschwindigkeitsüberwachung (§ 3 StVO) Sache der Polizei aber auch anderer Behörden. Innerhalb geschlossener Ortschaften sind die Ordnungsämter der Kommunen zuständig, außerhalb geschlossener Ortschaften
auf den Kreis-, Land- und Bundesstraßen und den Autobahnen sind es die Polizei und teilweise auch die Kreisverwaltungen.
Messtechnik
Zur Überwachung und zur Messung der Geschwindigkeit werden nicht nur in Deutschland verschiedene Techniken angewendet.
Nach zahlreichen Weiterentwicklungen des ursprünglichen Gerätes der Firma Telefunken aus dem Jahre 1956 verwendet die Polizei heute verschiedene High-Tech-Geräte. Neben der Radarmessung wird die Detektion mit Laserstrahlung und Lichtschranken (Einseitensensoren) benutzt.
Mittlerweile sind Blitzer im 21. Jahrhundert angekommen und arbeiten auf Basis von Lasertechnik und digitaler Bildverarbeitung.
Und auch der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt:
In machen Fällen wird mittels Streckenradar (Section Control) die Geschwindigkeit über einen längeren Abschnitt von 3 bis 8 km kontrolliert. Dabei wird jedes Fahrzeug zu Beginn der Strecke von hinten fotografiert und am Ende der Strecke erneut.
Dann wird mittels Computer das Weg-Zeit Verhältnis die gefahrene Geschwindigkeit berechnet. Wenn diese zu hoch war, wird zum Abschluss noch ein "schönes Portrait" mittels klassischem Blitzer von Ihnen und Ihrem Auto gefertigt.
Aber zurück zu den altbekannten Kandidaten, den Starenkästen:
In den "inoffiziellen Charts" der fest installierten Starenkästen steht Deutschland auf einem guten Platz 5, gleich hinter Brasilien, Italien, den Vereinigten Staaten und Großbritannien.
Die meisten von diesen Blitzern sind an den Straßenrändern von Baden-Württemberg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, zu finden. Sie sollten sich überall an die zulässige Höchstgeschwindigkeit halten, aber hier besonders
Toleranzen, Abzug nach Messung
In Deutschland werden je nach verwendetem Messverfahren unterschiedliche Toleranzwerte vom eigentlichen Messwert abgezogen:
- Bei fest installierten Anlagen und Laserpistolen:
bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h: es werden 3 km/h als Toleranzwert abgezogen
ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h, also 101 km/h: es werden 3% der gemessenen Geschwindigkeit als Toleranzwert abgezogen -
Bei Messungen aus einem sog. ProViDa Fahrzeug: es werden 5 %, aber mindestens 5 km/h Toleranzwert abgezogen
-
Beim Verfolgen und Nachfahren mit einem Dienstfahrzeug:
Wenn der Tachometer des Dienstfahrzeugs justiert, also geeicht ist: 15% Toleranz werden abgezogen
Wenn der Tachometer des Dienstfahrzeugs nicht geeicht ist: 20% Toleranz werden abgezogen